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Wohnkultur

von Peter SteurerZuletzt verändert: 06.06.2007 15:07

Im vorderen Teil des Flurs steht eine typische Montafoner Truhe im Oberinntaler Stil mit Rosetten, Ornamenten und vier stehenden Säulen aus dem frühen 18. Jahrhundert. Daneben sehen Sie ein Stockspinnrad und einen Spinnrocken, auf welchen der Flachs aufgelegt und beim Spinnen portionsweise heruntergezogen wurde.

Das Bild über der Truhe zeigt eine Ansicht von Schruns mit der alten Kirche um 1850 und stammt vermutlich vom Tschaggunser Maler Johann Josef Makloth. Makloth zählt neben den Vertretern der Künstlerfamilie Bertle zu den bekanntesten Montafoner Künstlern des 19. Jahrhunderts.

An der Wand gegenüber steht ein Bandwebstuhl, der vermutlich von einem einheimischen Handwerker angefertigt wurde. Wiederum auf der gegenüberliegenden Seite findet sich ein Schlegkübel für Butter. Im Mittelteil des Flurs steht eine alte Wäschetruhe aus dem Jahr 1619. Diese Truhen spielten für die Frauen eine besondere Rolle, so wurde darin auch das ganze Heiratsgut verpackt.

Im hinteren Teil des Flurs steht ein Montafoner Tisch, an welchem einst der Sohn Hemingways gegessen haben soll, mit vier sogenannten Stabellen und Bauernstühlen aus einer einfachen Stube aus der Zeit um 1800. Der kleine Kasten nebenan wird „Gänterli“ genannt und ist ein sehr seltenes Möbelstück. Hinter dem Tisch steht im Eck eine etwas noblere Version eines Spucknapfs, der einen Deckel mit eingelegter Arbeit zeigt.

Quelle: Text Dr Andreas Rudigier (2002), Sprecher Hubert Franz (2003)

Audiodatei

4_Wohnkultur.mp3
 


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