Tracht
Charakteristisch
für die aktuelle Tracht ist die Mädchentracht. Die Mädchen trugen bis zur
Heirat lange weiße Ärmel. Das „Krönele“ (oder „Schäpele“) am Kopf war ein
Zeichen des unverheirateten Standes und durfte nur zu kirchlichen Festen
getragen werden, das Zopfband ist ein feierlich anmutendes Privileg der
Montafoner Mädchen. Die Buntheit der Tracht geht auf die alten Trachten zurück,
wie das Beispiel aus der Zeit um 1800 zeigt; diese Buntheit ging im übrigen
während des 19. Jahrhunderts ein wenig verloren. Interessant sind die Körbe zu
Füßen der aktuellen Tracht: Sie wurden von den Trauzeuginnen getragen, und da
sie auf Grund ihrer Nervosität oftmals zitterten (schlotterten) nennt man die
Körbe auch „Schlottera“. Typische
Elemente der Montafoner Tracht sind die Juppe (Kleid), zweierlei Jacken
(„Glöcklitschopa“ und „Schlutta“), das reich bestickte Brusttuch und die
speziellen Kopfbedeckungen, wie etwa die Pelzkappe, das „Mässle“ (benannt nach
dem topfartigen Aussehen eines Kornmaßes), die aus dem Französischen importierte
„Schnelle“ für die kalten Wintermonate und der später aufgekommene Sanderhut.
Die Kombination der hier angeführten Trachtenteile unterliegt strenger
Traditionen, die durchaus unterschiedlich aufgefasst werden. Auffallend ist der
Formen- und Materialreichtum, dem die sparsame Wiederverwendung gebrauchter
Materialien gegenüber steht.
Audiodatei12_Tracht.mp3 |