Schlafkammer 1
Der Kasten und die Wiege stammen möglicherweise aus
derselben Werkstatt wie das Bett. Die Bemalung des Kastens datiert ins Jahr
1855, als Besitzer lassen sich Johann Christian Netzer und Maria Franziska
Fleisch – beides bekannte Montafoner Namen – ablesen. Hier wird auch im
Vergleich mit den anderen Möbeln aus dem Museumsrundgang deutlich, dass die
Montafoner bis Ende des 18. Jahrhunderts eine Vorliebe für geschnitzte aber
unbemalte Möbel hatten, ein Geschmack, der sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts
ändern sollte, als auf einmal das bemalte Mobiliar rasch zunimmt. Des weiteren sehen Sie hier noch ein bemaltes Spinnrad mit
Spinnrocken und einen alten Montafoner Stuhl, einen sogenannten „Galgen- oder
Jochstuhl“. Besonders schön ist das Bild „Maria vom guten Rat“, welches die
Muttergottes mit dem Jesuskind zeigt; die naive Darstellung des Bildsteiner
Gnadenbildes machen gemeinsam mit dem interessant gestalteten Rahmen das
wertvolle Beispiel bäuerlicher Kunst aus. Quelle: Text Dr Andreas Rudigier (2002), Sprecher Hubert Franz (2003) Audiodatei7_Schlafkammer1.mp3 |