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Dorfgeschichte

von fkZuletzt verändert: 06.06.2007 15:07

Die Geschichte der Gemeinde Gaschurn (mit dem Ortsteil Partenen) liest sich wie jene der anderen Montafoner Ortschaften: Landwirtschaft mit Saumhandel und Alpwirtschaft, Saisonarbeit in fremden Ländern, Fremdenverkehr und die Illwerke stehen als bestimmende Faktoren für die letzten 500 Jahre, also jene Zeit, für welche eine Besiedlung dieser Gegend nachweisbar ist. Die ersten Siedler werden der rätoromanischen Gruppe zugewiesen, im späten Mittelalter folgte die Einwanderung der Walliser (Walser). Letztere führten die über Jahrhunderte funktionierende Dreistufenwirtschaft mit Heimgut im Tal, den Maisäßen auf halber Höhe und den Alpen in den hochalpinen Regionen ein. So konnte die gesamte Vegetation des Tales für die Landwirtschaft genutzt werden. Bekannte Gaschurner bzw. Partener waren der Auswanderer Franz Joseph Saler (Baumeister von St. Louis/USA) und der Linzer Bischof Franz Joseph Rudigier (Initiator des Linzer Doms), die beide im 19. Jahrhundert lebten und wirkten. Zahlreiche Superlativen bestimmen die Gegenwart des Ortes, der flächenmäßig die größte Ausdehnung Vorarlbergs besitzt (176 km²) und auf dessen Gebiet der höchste Berg Vorarlbergs (Piz Buin, 3312 m) steht. Vor allem der Tourismus erlebt gegenwärtig eine Hochblüte, das Schigebiet Silvretta-Nova sowie die unendliche Weite der Bergwelt sind bestimmende Elemente. In den letzten Jahren wurde Gaschurn auch durch die Verfilmung von Robert Schneiders Roman Schlafes Bruder (durch Joseph Vilsmaier) bekannt.

Im Vergleich mit ähnlich gelagerten Fällen anderer Tourismusgemeinden in den Alpen überrascht es, dass Gaschurn auf relativ engem Raum auch über eine Vielzahl bedeutender kulturhistorischer Objekte verfügt, die im Rahmen dieses Wanderweges vorgestellt werden sollen. Eine Pfarrkirche, die einen Überblick über das künstlerische Denken in einem bestimmten Zeitraum geben kann, hat zwar noch fast jede Ortschaft zu präsentieren; darüber hinaus besitzen aber noch weitere Gebäude und Einrichtungen überregionale Bedeutung, wie etwa die Tanzlaube (einzigartig für Vorarlberg), die Lukas-Tschofen-Stube als wichtiges volkskundliches Relikt der Feudalzeit ländlicher Eliten im 17. Jahrhundert, das Tourismusmuseum im alten Frühmesserhaus oder die Kapelle Maria Schnee, das Wahrzeichen Gaschurns und zugleich Kleinod volkstümlicher Spätbarockkunst.


Audiodatei

6_Die-Dorfgeschichte.mp3
 


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