Ueber die Butze
Es ist ungeklärt, woher die Bezeichnung „Agath“ stammt. Sie wird in unterschiedlichen Urkunden erwähnt, erstmals im Jahr 1480. Es könnte sich dabei um den weiblichen Namen Agathe handeln, der die Besitzerin einer Gadenstatt im unteren Ladritschtobel bezeichnet. Ein solcher Gaden beziehungsweise ein solcher Stall findet sich auch in den zwei folgenden Sagen wieder. Was die „Bütze“ betrifft, so nehmen diese eine prominente Stellung in der Vorarlberger Sagenwelt ein. Bei diesen Gestalten handelt es sich um Geisterwesen, die andernorts beispielsweise als Zwerge, Haus-, Wald- oder Berggeister bezeichnet werden. Über ihr Aussehen ist wenig bekannt. Sie seien klein, bucklig, langohrig und hätten graue oder kohlschwarze Haare. Im Montafon sind vor allem die Alpbütze zu Hause, und man war der Meinung, die Geister würden jedes Mal im Herbst nach Abzug der Sennen und Hirten die Alphütten beziehen.1 Bütze werden einerseits als gemeine, hässliche und gefährliche Wesen beschrieben, die den Menschen das Leben schwer machen und ihnen Angst einjagen. Andererseits werden sie aber auch als hilfsbereit und gutmütig dargestellt und leben manchmal sogar mit den Menschen friedlich unter einem Dach zusammen. __________ 1 Vgl. Elsensohn 2006: 115ff AudiodateiP04-1_Ueber die Butze.mp3 |