Funken
Der Funkensonntag – in Vorarlberg auch Küachlisonntag, Holepfannsonntag oder Alte Fasnat genannt – ist der erste Sonntag nach dem Aschermittwoch. Der Ursprung dieses Brauchs ist umstritten. Die am weitesten verbreitete Meinung ist diejenige, dass es sich um einen heidnischen Brauch handelt, der dazu dient, den Winter durch Licht und Wärme zu vertreiben. Der Funken ist ein kunstvoll geschichteter Holzturm, auf dessen Spitze eine Hexenpuppe1 angebracht ist, die mit Schießpulver gefüllt ist. Der Höhepunkt des Funkenbrennens ist der Moment, in dem die Funkenhexe mit einem lauten Knall explodiert. Früher wurden die Vorbereitungen für den Funken von der Dorfjugend unternommen. Es gab damals noch mehrere Funken, die fast auf jedem Weiler aufgebaut und verbrannt wurden. Die Konkurrenz zwischen den verschiedenen Funken war groß und man musste den eigenen Funken bewachen, damit er nicht vorzeitig abgebrannt wurde – dies ist auch heute noch teilweise der Fall, wobei allerdings nur noch ein großer Funken aufgebaut wird. Der Vandanser Funken ist ein originaler Montafoner Funken, der mit ca. 1 m langen Holzscheiten, nicht genagelt, sondern kreuzweise rund um eine 15 bis 20 m hohe Tanne aufgestapelt wird.2 Fällt der Funken um, bevor die Hexe explodiert ist, so gilt das allgemein als schlechtes Omen. In diesem Fall wird die Hexe am darauf folgenden Sonntag „beerdigt“.3 Nach dem Zweiten Weltkrieg bildeten sich in Vorarlberg vermehrt Funkenzünfte und die Durchführung des Brauchs erfuhr somit eine umfassende Professionalisierung. ________ 1 Funkahex genannt 2 Vgl. Vandans News Winter 2003: 5 3 http://de.wikipedia.org/wiki/Funkenfeuer AudiodateiP08-3_Funken.mp3 |