Das gesamte Montafon ist – wenn man so will – eine sagenhafte Region. Nicht nur aufgrund der wunderschönen Natur, sondern auch wegen des Sagenschatzes, der hier anzutreffen ist. Der Vandanser Sagenweg stellt einen kleinen Ausflug in die spezifische Sagenwelt des Tales Montafon dar, in der es wimmelt von seltsamen Gestalten wie Fenggen, Doggis, Hexen, Bützen und dem Nachtvolk.
Sagen sind – hier wie überall – ein fester Bestandteil der lokalen Tradition. Es handelt sich dabei um Erzählungen, die vom Umgang mit oder von der Auffassung von Übernatürlichem, Sonderbarem und Übersinnlichem berichten. Die Sage ist immer eng mit der unmittelbaren Lebenswelt, in der sie erzählt wird, verbunden – also mit Orten, Menschen und Vorkommnissen. Sie möchte außerdem belehren, mahnen oder warnen und hat somit oft eine erzieherische Funktion, welche die Werte einer Gesellschaft zum Ausdruck bringen. Die Sage spiegelt den Umgang des Volkes mit den Gefahren, Versuchungen, Wünschen und Begebenheiten ihrer Zeit wider. Durch die speziellen und oft harten Bedingungen, die früher das Leben der Menschen in Vandans und dem ganzen Montafon kennzeichneten und durch die Allgegenwärtigkeit einer übermächtigen und unberechenbaren Natur, haben diese Sagen eine eigene Charakteristik gewonnen. 
Die hier gesammelten Berichte handeln jedoch nicht durchgehend von sagenumwobenen Gestalten und Orten, sondern erzählen auch von realen historischen Ereignissen und Gegebenheiten, wie zum Beispiel Naturkatastrophen. Der Umgang der Vandanser mit derart schlimmen Ereignissen in der Vergangenheit gibt ebenfalls Aufschluss über die Region und die darin lebenden Menschen. Durch diese Berichte und durch die Erzählung ortsbezogener Sagen soll zum einen ein Teil der ansässigen Kultur beleuchtet werden, zum anderen soll die Beziehung zwischen dieser Region mit ihrer beeindruckenden Naturschönheit und den Menschen, die hier leben oder hier zu Besuch sind, vertieft werden. Durch die hier vermittelten Informationen sollen Interesse geweckt und Verständnis gefördert werden, um das Verhältnis von Umwelt, Mensch und Technologie besser zu verstehen und gemeinsam zu verbessern.