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Der Stallbutz

von Peter SteurerZuletzt verändert: 07.11.2007 11:37

Der Bläsi von St. Anton1  war ein hünenstarker Mann. Einmal – es war in der Sylvesternacht – zog ein Rudel junger Burschen singend und jauchzend durch Vandans. „Du Bläsi,“

sagte einer,

„was gilt´s, du traust di eh net i´d s Batzawörts Ställi ußi?“  –

„Des wär net übel!“2

antwortete der Angesprochene und verschwand. Was er dort erlebt, das hat er später selbst erzählt. Er öffnete die Stalltür und rief:

„He Butz, bist etschas nutz, sa komm!“3

Richtig kam der Butz, packte den Bläsi bei der Gurgel und warf ihn auf den Rücken. Wie der Butz ausgesehen habe, wusste er nicht zu sagen. Bläsi erhob sich und sprang schnurstracks der Ill zu. Mitten in der Ill blieb er stehen und schaute sich um. Da sah er nichts als ein auf- und niederflackerndes Licht. Eine Stimme aber rief:

„Loß d´Vandanser Bütz in Rua und gang Santatöni zua!“4


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1 Santatöni in der Montafoner Mundart

2 „[...] was gilt es, du traust dich eh nicht in Batzawörts Stall hinaus?“

3 „He Butz, bist du etwas nutze, so komm!“

4 Barbisch 1987: 336 „Lass die Vandanser Bütz in Ruh´ und gehe nach St. Anton zu!“


Audiodatei

P04-2_Der Stallbutz.mp3
 


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