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Batlogghalle

von Theresa KönigZuletzt verändert: 06.06.2007 15:07

Rechts, hinter dem Spielplatz, sieht man ein gelbes Gebäude, die Batlogghalle.

Nach dem 2. Weltkrieg versuchte die französische Besatzung, bald wieder alle Kinos in Betrieb zu nehmen, um dem Unterhaltungsbedürfnis der Bevölkerung zu entsprechen. Wie die Zeitung der Sozialistischen Partei in Vorarlberg am 7. Jänner 1946 schrieb, dürfe man —nicht vergessen, dass das Kino das einzige Vergnügen der breiten Schichten ist.“ Filme aus alten Lagerbeständen und frühere österreichische Streifen kamen zur Aufführung. Die Besatzung stellte bald auch französische Produktionen zur Verfügung.

In Schruns bestand in der Turnhalle, in der späteren Batlogghalle, die Möglichkeit der Filmvorführung. Der erste Film nach dem Krieg „Das Herz muss schweigen“ (Jugendverbot!) lief am Sonntag, dem 2. Juni 1946, über die Leinwand. Mit dem Pächterwechsel 1953 wurde die Batlogghalle modernisiert, die abstrakten Fresken von Hannes Bertle am Eingang zum Thema „Kunstschaffen“ sorgten dabei für Diskussionen. 1955 wurde mit „Cinema Scope“ die Technik auf den damals neuesten Stand gebracht.

Die Betreiber des Schrunser Kinos führten von 1959 bis 1969 während der Bauarbeiten des Kopswerkes im Vallülasaal in Partenen eine Zweigstelle, das Vallülakino“.

Die Batlogghalle diente aber auch dem Vorarlberger Landestheater als Aufführungsort. Zahlreiche Veranstaltungen wie Jungbürgerfeiern und auch Versammlungen wie die große Kundgebung im Juni 1948 gegen die geplante Ableitung der Litz ins Klostertal, garantierten für ein „volles Haus“. Der Wissenschafter Jörg Bergmeister zog 1970 folgenden Schluss: „Die Kinofreudigkeit ist im Montafon groß, daher ist der Besucherschwund geringer als im Vorarlberger Durchschnitt.“ Damals trugen auch die Touristen zum Besuch bei, die Verleihfirmen versuchten daher ihre Hauptfilme in der Sommersaison vorführen zu können.

Mit dem Kino „Dem Fenster in die Welt“ wurden Werte vermittelt und übernommen, die mit der politisch vorgegebenen und praktizierten konservativen Grundhaltung im Land nicht vereinbar waren. Die Antwort war eine exzessive Zensur, nicht nur des Kinowesens (die bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts bestand), sondern auch im gesamten Bereich der Kunst. Zeichen des Aufbruchs (z. B. Musik, Tanz, Kleidung) wurden noch 1962 durch amtliche Verordnungen mit einem ‚Twist- beziehungsweise Bikiniverbot“ belegt.

Seit 2006 befindet sich in der Batlogghalle die Kulturbühne Schruns.


Audiodatei

P13-1 Batlogghalle.mp3
 


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