Die Litzkapelle
Die Litzkapelle an der Auffahrt nach Montjola und Bartholomäberg ist 1688 entstanden. Damals blühte die barocke Volksfrömmigkeit, die für zahlreiche lokale Wallfahrten sorgte. Die Entstehung wird wie meist in solchen Fällen auf eine Legende zurückgeführt. So soll das Gnadenbild am Altar der Litzkapelle im Zuge des graubündischen Bildersturms im frühen 17. Jahrhundert über die Jöcher ins Montafon getragen worden sein. An der Stelle der späteren Litzkapelle ließ sich das Gnadenbild nicht mehr bewegen, woraus der neue Standort sich ergeben haben soll. Die Skulpturen des Altares stammen von Melchior Lechleitner, einem der wichtigsten Bildhauer der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Lechleitner stammte ursprünglich aus Grins im tirolischen Stanzertal und ließ kurz nach 1680 in Schruns nieder. Als Bildhauer von Schruns führte Lechleitner in den folgenden Jahren zahlreiche wichtige Aufträge durch. So stammen die barocken Figuren aus der alten Schrunser Kirche von ihm, wovon sich ein Teil im Montafoner Heimatmuseum erhalten hat. Die Litzkapelle beherbergt auch ein Werk der Schrunser Künstlerfamilie Bertle und spielte 1956 eine kleine Rolle in der Geschichte Österreichs. Ernst Rüdiger von Starhemberg starb hier im März 1956 an einer Herzattacke, die sich der ehemalige Heimwehrführer angesichts der Aufregung wegen eines ihm auflauernden Journalisten erlitt. Auf der dem Eingang der Kapelle gegenüber liegenden Straßenseite befindet sich das „Fitsch-Haus“. Darin befinden sich eine schöne Stube und ein alter Gewölbekeller. Früher wurde Wein aus dem italienischen Veltlin nach Deutschland in die wohlhabenden Häuser geliefert. Die Route führte über die „Via Valtellina“ über Schruns und in diesem Haus wurde der Wein zwischengelagert. Wir folgen nun dem Bergknappenweg ein paar Meter. Nach dem Beginn des Bergknappenweges folgen Sie aber bitte der Beschilderung Richtung Montjola, Kloster Gauenstein. AudiodateiP03-1 Die Litzkapelle.mp3 |