Der Montafoner Landammann, Richter und Landesverteidiger Johann Josef Batlogg wurde am 11. Oktober 1751 in Vandans geboren. Die Heirat mit Josefa Bitschnau führte in nach St. Anton (Gasthaus Adler). Vor allem als Landesverteidiger ist uns Batlogg in Erinnerung geblieben; das Denkmal in Schruns, die Straßenbezeichnung sowie das Heimatspiel Grete Gulbranssons, welches 1932 in Schruns aufgeführt wurde, legen Zeugnis für eine der bedeutendsten Gestalten der Montafoner Geschichte ab. Die Französische Revolution sorgte nach 1789 für eine neue politische Lage in Europa. Verschiedene Koalitionen schlossen sich zusammen und führten kriegerische Auseinandersetzungen mit Frankreich. Ab 1794 wurden diese Kriege auch in Vorarlberg deutlich spürbar (Österreichische Truppenbesatzungen, Ausfuhrsperren, Verbot der lebenswichtigen saisonalen Auswanderung). 1798 besetzten die Franzosen die Schweiz und rückten somit vor die Tore Vorarlbergs. 1799 erfolgten mehrere Vorstöße der Franzosen gegen Vorarlberg, die noch einmal zurückgeschlagen werden konnten. Im Landesbewusstsein ist vor allem die erfolgreiche Verteidigungsschlacht am Margarethenkapf in Feldkirch im März 1799 in Erinnerung geblieben. Als Landammann hatte Johann Josef Batlogg in diesen Jahren die Verteidigung gegen die Franzosen auf den Montafoner Pässen gegen Graubünden zu organisieren. Die einzige Kampfhandlung ist hier für den 24. März 1799 am Schlappiner Joch überliefert, als der zahlenmäßig überlegene Feind zurückgedrängt werden konnte. Ein Jahr später folgte schließlich aber doch die Besetzung Vorarlbergs durch die Franzosen. Die Ermordung des vor den Franzosen flüchtenden Kreishauptmanns Indermauer im August 1796 (geschehen im Kloster St. Peter bei Bludenz) wurde den Montafonern und im Besonderen Landammann Batlogg „angehängt“, der diese Tat gebilligt oder gerechtfertigt haben soll. Es wird in der Literatur davon ausgegangen, dass sein Schrunser Widersacher Johann Ignaz Vonier diese Anschuldigungen förderte, um allenfalls die Position Batloggs einnehmen zu können. Batlogg wurde jedenfalls noch im Dezember 1796 festgenommen und nach Innsbruck gebracht. Erst 1798 wurde Batlogg frei gelassen und rehabilitiert. Johann Josef Batlogg starb am 25. Oktober 1800 im Alter von nur 49 Jahren. Die lange Kerkerhaft und die Kriegshandlungen gegen Frankreich hatten dem Montafoner Volksheld zugesetzt und ein Lungenleiden bereitete seinem Leben schließlich ein Ende. 100 Jahre später regte der Schrunser Kunstmaler Jakob Bertle die Errichtung eines Denkmals für Batlogg an. Die Idee fand Gefallen und so wurde mit einiger Verzögerung im Winter 1906/07 das Denkmal tatsächlich aufgestellt. Am Wettbewerb hatten sich der Bildhauer Feuerstein, der Architekt Hanns Kornberger und Jakob Bertle selbst beteiligt. Bertles Entwurf mit Natursteinen und einem Relief aus Carrara-Marmor fand den meisten Gefallen und wurde umgesetzt.
Audiodatei
P02-3 Freiheitskämpfer Johann Josef Batlogg.mp3
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