Der Montafoner Johann Josef Batlogg wurde 1751 geboren, war später Landammann, Richter und Landesverteidiger. Ab 1794 wurden die kriegerischen Auseinandersetzungen, hervorgebracht durch die französische Revolution, auch in Vorarlberg spürbar. 1799 verteidigte er erfolgreich Vorarlberg und das Montafon gegen die Franzosen, die aus der Schweiz herüber drängten. Im Winter 1907 wurde dieses Denkmal, nach einem Entwurf des Künstlers Jakob Bertle, an diesem Ort aufgestellt. In Schruns sind noch die Batloggstraße und die Batlogghalle, nun „Kulturbühne“ genannt, nach dem Freiheitskämpfer benannt. Von hier aus führt auch die bekannte Litzpromenade mit der Lindenallee nach Tschagguns. Das Maklott-Haus, mit der rosafarbenen Jugendstilfassade, gehört der Maklott-Familie. Der Erbauer war der letzte Bergbaubesitzer im Montafon und sehr wohlhabend. Dahinter beginnt die Fußgängerzone von Schruns mit dem einzigen rätoromanischen Ortskern im Montafon. Oben, an der linken Seite der Litz, sieht man noch das Gebäude der ehemaligen Lodenfabrik. Die Besitzer waren damals schon mit ihren Produkten auf der Weltausstellung in Paris. 1906/07 wurde im Keller der Lodenfabrik vom Besitzer Heinrich Mayer ein modernes Dampf- und Brausebad eingerichtet, das von Hanns Kornberger, ein bekannter Vorarlberger Jugendstilarchitekt - auch Planer des rosaroten Maklottgebäudes geplant wurde. Als Gäste sind in den drei Jahren des Bestehens vor allem die Fremden und weniger die Einheimischen überliefert. Die Einheimischen sahen in dem Bad eine "Brutstätte des Lasters" Die Lodenfabrik ist 1910 von der Hochwasserführenden Litz weggerissen worden. Das Hochwasser war ursächlich für den Bau des Litzdammes im Jahre 1912. Das Badehaus blieb zwar stehen, war aber vom Hochwaser so stark verschmutzt, dass es seinen Betrieb vorübergehend und nach Ausbruch des ersten Weltkrieges und dem Ausbleiben der Gäste endgültig einstellen musste. Links sehen Sie das Hotel Krone der Familie Mayer. Diese Familie war schon früh recht fortschrittlich und betrieb das erste Stromkraftwerk, das bis vor wenigen Jahren die Orte mit Strom versorgte. In der Krone selbst befinden sich wunderschöne Holzstuben, gefertigt vom Silbertaler David Bitschnau, der ebenfalls im 19. Jahrhundert auf der Weltausstellung war und Holzarbeiten im Schloss Herrenchiemsee gefertigt hatte. Literatur: Hermann Sander: Johann Josef Batlogg, der Landammann von Montafon. Ein Lebensbild. Innsbruck 1900. S.4.53 Johann Peter Düringer: Johann Josef Batlogg, der Landammann von Montafon. Festrede bei der Denkmalfeier in Vandans am 26. Mai 1927. Bregenz 1927. Hubert Borger, erstes modernes Jugendstil-Dampf- und Brausebad in Schruns, in: Bludenzer Geschichtsblätter 39/1997, seite 29-39.
Audiodatei
P02-1 Das Batlogg-Denkmal.mp3
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