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Zeinisjochhaus

von Theresa KönigZuletzt verändert: 06.06.2007 15:07

Zeinisjochhaus


Die Geschichte des Gasthauses nahe dem Zeinisjoch kommt einer langen Zeitreise gleich. Sie belegt nicht nur die Bedeutung des alten Übergangs ins Paznaun, sondern dokumentiert Alltagskultur, Lebens­bedingungen und Entwicklung verschiedener Wirtschaftsfaktoren in der Innerfratte. Aus Sicht eines Einheimischen erzählt, verflechten sich Weltgeschichte und Familienchronik zu einer lebendigen Erzählung.

Im Amtsurbar des Vogteiamtes Bludenz wird vermerkt, dass schon im 16. Jahrhundert eine Taferne auf dem Zeinisjoch gewesen sei. Aus dem Jahre 1912 existiert eine Ansichtskarte, auf der die Anschrift „Gasthaus zum guten Tropfen“ zu lesen ist. Um 1920 wurde das Zeinisjochhaus von Franz Mattle bewohnt und bewirtschaftet. Die Leute kannten ihn aller­dings nur unter dem Namen „dr alt Staaner“. Obwohl es ihn laut seinen Aussprüchen dort himmlisch fein dünkte, verkaufte er das Zeinisjochhaus an Zerres Pfeiffer aus Partenen. Im Jahre 1930 kaufte Haus, Hof und den dazugehörenden Grund der Bergführer und Hüttenwirt der Wiesbadner Hütte Josef Lorenz aus dem Geschlecht der ‚Balluner’. Seitdem ist es im Besitz dieser Familie und hat einen großen Aufschwung erfahren. Das Haus war damals samt Stall und Stadel etwa 16 m lang und rund 10 m breit. Es verfügte über 18 Betten und ein Matratzenlager für 12 Personen. Im Haus befanden sich 4 Bludenzer Öfen, die mit Stauden aus der Umge­bung geheizt wurden. Sogar ein „Waschlaboratorium“ soll es gegeben haben. Josef Lorenz begann dann mit der Sanierung des Gasthauses. 1931/32 wurde eine Zentralheizung installiert. Zur Stromversorgung mus­ste ein eigenes E-Werk gebaut werden. 1933 begann dann Josef Lorenz mit dem Zubau des heutigen Haupthauses, welches 1934 fertig gestellt wurde. 1948 begannen dann die Illwerke mit den Bachüberleitungen. Der alte Zeinisweg wurde fahrbar ausgebaut. Nun konnten die Vorräte auch per Auto angeliefert werden. 1961 wurde mit dem Bau der Kopsstau­mauer begonnen. Seitdem führt eine breite Straße zum Zeinisjochhaus. Heute ist das Zeinisjochhaus zu einem beliebten Ausflugsziel – auch für motorisierte Gäste geworden. Die Zufahrt zum Zeinisjochhaus, die Kops­straße zweigt oberhalb des Galtürer Ortsteiles Wirl von der Silvretta-Hoch­alpenstraße ab und führt über die Krone der Vorsperre Zeinis zum Kopssee. Damit wird auch für weniger wanderfreudige Menschen eine Besichtigung des Speichersees Kops möglich.


Audiodatei

p016_1_Zeinisjochhaus.MP3
 


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