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Vermunttal

von Theresa KönigZuletzt verändert: 06.06.2007 15:07

Vermunttal


Südlich des kleinen Moores liegt hier an der Hangkante ein viel besuchter Ausblickspunkt, unauffällig durch diese Bank markiert. Halten Sie inne, um auf halbem Wege zwischen Innertafamunt und der Wiege etwas aus­zuruhen. Vor allem aber genießen Sie den Blick auf das Untere und Schwei­zer Vermunt, eine Talfolge vor der eindrucksvollen Bergkulisse mit ihrer vergletscherten Gipfelregion. Könnte man die vergangenen 20 000 Jahre dieses Tales im Zeitraffer erleben, dann würde Ihnen die Szenerie noch eindrücklicher erscheinen:

Menschenleer lag das Ödland von Vermunt durch die Jahrtausende der Nacheiszeit, denn selbst wenn Menschen der Vorgeschichte sich einmal hier herauf verirrten – gesiedelt haben sie dort nicht. Auch die Funde aus der Bronzezeit, die man im oberen Gargellental machte, lassen ja keine Schlüsse zu, denn diese Streufunde hängen mit den leichten Übergängen dort zusammen. Vom Vermunt sind solche Funde bis jetzt nicht bekannt, dafür aber andere sehr aufschlussreiche „Urkunden“. Um sie zu verste­hen müssen wir daran erinnern, dass diese Hochtäler von Süden über die Pässe entdeckt und erschlossen wurden. Der Vorgang ist sehr einfach: Die Unterengadiner Siedler in Ardez (Steinsberg) oder Guarda usw. dran­gen selbstverständlich alsbald und zuerst in die sonnseitigen Silvrettatäler ein, an deren Ausgang sie siedelten und die sich nach Süden öffneten, im Frühling und Vorsommer also zuerst schneefrei wurden. Sie trieben ihr Vieh dort hinauf zum sömmern. Als ihre Viehhabe, ihr Wohlstand wuch­sen, suchte man neue Weidegründe.

Wieder waren die nahen Silvrettapässe das nächstgelegene Ziel, um zu schauen, ob etwa dahinter auf der anderen Seite sich solche Weideplätze fänden. Und sie fanden sich im Fimbertal, im Jam und am schönsten im Vermunt, das deshalb nicht umsonst ganz einfach Valmunt oder Valmont, d.h. „das Bergtal“, schlechthin getauft wurde und heute wieder richtig Vermunt geschrieben wird.


Audiodatei

p09_1_Vermunttal.MP3
 


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