Waschküche
Die
Wäsche wurde zuerst in einen Zuber, ein großes Holzgefäß, gelegt und, da es
noch kein Waschpulver gab, mit heißer Asche in einem Leinensack eingenäht sowie
mit heißem Wasser übergossen. Am nächsten Tag kam die Wäsche in den Sennkessel
und wurde am Herd, der sich auch im „Wäschhüsle“ befand, gekocht. In
der Waschküche wurde üblicherweise auch Schnaps gebrannt. Der Waschkessel wurde
dann in eine primitive Schnapsbrennerei umgewandelt. Das Obst wurde eingemahlen
und in einem sogenannten „Meischefass“ stehen gelassen. Nach der Gärung wurde
im Brennofen der Alkohol vom Wasser getrennt. Der dritte Themenbereich in der Waschküche betrifft die sogenannte „Metzgate“. Es war üblich, dass zumindest einmal im Jahr der Lohnmetzger ins Haus kam, um ein Schwein oder sonstiges Kleinvieh zu schlachten. Dies geschah üblicherweise im Freien, vor dem „Wäschhüsle“. Ein Schwein wurde zum Beispiel mit dem Schussapparat getötet, dann aufgehängt und abgestochen, damit das Blut aufgefangen werden konnte. Im sogenannten Sautrog wurde das Tier dann von den Borsten befreit und wieder aufgehängt. Anschließend wurden die Innereien herausgenommen, bis auf den Inhalt der Gedärme konnte alles verwertet werden. Das Fleisch zum Selchen wurde gepökelt und anschließend in der Räucherkammer oder in der Küche geselcht.
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