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Volkskundliche Sammlung

von Peter SteurerZuletzt verändert: 06.06.2007 15:07

Das für das Tal charakteristische Mobiliar wird anhand von Schränken, Truhen, Tischen und Stühlen deutlich, die in den verschiedenen Räumen der Wohnkultur gezeigt werden.
Ein herausragendes Objekt ist der aus St. Gallenkirch stammende, reich geschnitzte Stubenkasten aus dem Jahr 1793 (mit Doppeladler und Löwe), der ein schönes Zeugnis für künstlerisches Talent und materiellen Reichtum früherer Tage gibt. Der bemalte Bauernkasten schräg gegenüber wiederum zeigt das einst in vielen Haushalten zu findende Mobiliar. Die geschnitzten Formen weisen ins späte 17. Jahrhundert, die Bemalung erfolgt erst etwa 100 Jahre später.

Der Montafoner Tisch mit der charakteristischen Schieferplatte ist wohl das bekannteste Element Montafoner Möbelkunst, welcher noch heute mit Erfolg hergestellt wird. Die Rosettentruhe von 1697 auf der anderen Seite des Raumes ist ebenfalls charakteristisch für das Formenrepertoire des Oberinntaler Kulturkreises.

In den einzelnen Vitrinen der Trachtenausstellung können Sie zahlreiche interessante Objekte volkskundlicher Prägung entdecken. Dazu zählen u. a. wertvolle Wachsarbeiten, die als „Hochzeitsrodel“ Verwendung fanden, Klosterarbeiten (sogenannte „Eingrichte“ in Flaschen oder anderen Behältnissen), Kerzenleuchter (wie das beliebte „Bauern- oder Armeleutesilber“), Reliquiare (die unter anderem als „Wetterkreuze“ benutzt wurden), reich geschnitzte Buttermodel, ein Kräuterbuch aus dem 17. Jahrhundert, alte Brillen, die in Schruns angefertigt wurden, eine kleine Reiseapotheke mit allerlei Pülverchen, wertvolle Votiv- und Hinterglasbilder sowie bedeutende Holzuhren (wie etwa die nach dem markanten Geräusch benannte „Asgeruhr“), Körbe und Kämme für die Kirsch- oder Beerenernte, ein Steinfass für den Wetzstein, der bei der Schleifung der Sensen verwendet wurde, verschiedene Rosenkränze („Noster“), zahlreiche durch die Saisonarbeiter importierte Waren (Keramik, Zinn, böhmisches Glas), die ein Beleg für einen zuweilen vorhandenen Wohlstand darstellen, ein bemerkenswerter Holzlöffel mit Inschrift und nicht zuletzt das Klosaholz (ein Kerbholz, das zwischen Nikolaus und Weihnachten den Kindern als „Merkzettel“ für gute Taten diente).

Quelle: Text Dr Andreas Rudigier (2002), Sprecher Hubert Franz (2003)

Audiodatei

3_Volkskundliche Sammlung.mp3
 


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