Volkskundliche Sammlung
Das für das Tal charakteristische Mobiliar wird anhand von
Schränken, Truhen, Tischen und Stühlen deutlich, die in den verschiedenen
Räumen der Wohnkultur gezeigt werden. Der Montafoner Tisch mit der charakteristischen
Schieferplatte ist wohl das bekannteste Element Montafoner Möbelkunst, welcher
noch heute mit Erfolg hergestellt wird. Die Rosettentruhe von 1697 auf der
anderen Seite des Raumes ist ebenfalls charakteristisch für das
Formenrepertoire des Oberinntaler Kulturkreises. In den einzelnen Vitrinen der Trachtenausstellung können Sie
zahlreiche interessante Objekte volkskundlicher Prägung entdecken. Dazu zählen
u. a. wertvolle Wachsarbeiten, die als „Hochzeitsrodel“ Verwendung fanden,
Klosterarbeiten (sogenannte „Eingrichte“ in Flaschen oder anderen
Behältnissen), Kerzenleuchter (wie das beliebte „Bauern- oder
Armeleutesilber“), Reliquiare (die unter anderem als „Wetterkreuze“ benutzt
wurden), reich geschnitzte Buttermodel, ein Kräuterbuch aus dem 17.
Jahrhundert, alte Brillen, die in Schruns angefertigt wurden, eine kleine
Reiseapotheke mit allerlei Pülverchen, wertvolle Votiv- und Hinterglasbilder
sowie bedeutende Holzuhren (wie etwa die nach dem markanten Geräusch benannte
„Asgeruhr“), Körbe und Kämme für die Kirsch- oder Beerenernte, ein Steinfass
für den Wetzstein, der bei der Schleifung der Sensen verwendet wurde,
verschiedene Rosenkränze („Noster“), zahlreiche durch die Saisonarbeiter
importierte Waren (Keramik, Zinn, böhmisches Glas), die ein Beleg für einen
zuweilen vorhandenen Wohlstand darstellen, ein bemerkenswerter Holzlöffel mit
Inschrift und nicht zuletzt das Klosaholz (ein Kerbholz, das zwischen Nikolaus
und Weihnachten den Kindern als „Merkzettel“ für gute Taten diente). Quelle: Text Dr Andreas Rudigier (2002), Sprecher Hubert Franz (2003) Audiodatei3_Volkskundliche Sammlung.mp3 |