Stube
Die Museumsstube stammt aus dem Jahr 1784 und wurde aus
einem Bauernhaus hierher übertragen. Der besonderen Größe wegen hat sie schon
eher den Charakter eine Wirtshausstube. Der Fußboden kommt aus der Schrunser
Pfarrkirche. Die Fenster haben kleine Karos, wobei im Winter noch sogenannte
Vorfenster eingesetzt werden. Diese haben zwei Scheiben zum Verschieben, welche
„Schüberle“ genannt werden. Zu den bedeutenden Inventarstücken gehören die beiden
Montafonertische. Der ältere Tisch mit Renaissancemuster datiert in das Jahr
1712, wobei die Namen der Besitzer eingelegt sind: „Michael Keller und seine
Hausfrau Margarethe Wachterin“. Die Bodenbrettchen dienen zur bequemeren
Positionierung der Füße und werden „Faulenzer“ oder „Vergeltsgott“ genannt. Der
zweite Tisch stammt aus der Zeit um 1800. Charakteristisch für die Montafonertische
sind die Schieferplatten, die als Auflage für die heißen Pfannen und als
Schreibunterlage gleichermaßen Verwendung fanden. Außergewöhnlich ob seiner barocken Verzierungen ist das
unbemalte Buffet (Stubenkasten). Darauf befindet sich das sogenannte „Lavabo“
oder „Giaßfass“ (von gießen), ein Wasserbehältnis mit einem Zinnbecken.
Bemerkenswert ist die aus dem Jahr 1794 stammende hölzerne Wanduhr (vermutlich
süddeutscher Herkunft), die neben der Zeit auch den Kalender anzeigt. Der
Herrgottswinkel, die Stühle (Stabellen), ein Spucknapf sowie weiteres
volkskundlich relevantes Inventar ergänzen die Ausstellung. Quelle: Text Dr Andreas Rudigier (2002), Sprecher Hubert Franz (2003) Audiodatei6_Stube.mp3 |