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Schlafkammer 2

von Peter SteurerZuletzt verändert: 06.06.2007 15:07

Die auffallend kleinen Betten lassen nicht einfach den Schluss zu, dass die Leute früher kleiner waren (was sie letztlich durch die Härte der täglichen Arbeit tatsächlich schon waren), sondern dieser Umstand hängt auch damit zusammen, dass die Menschen früher mehr im Sitzen als im Liegen geschlafen haben. Medizinische und durchaus abergläubische Gründe beziehungsweise Vorstellungen verbinden sich mit diesem Aspekt. So glaubte man allen Ernstes, dass sich in der Nacht ein Geist (der „Doggi“) auf die Brust setze und Krankheiten (etwa Asthma) oder gar den Tod beschwöre.

In der Schlafkammer findet sich des weiteren ein charakteristischer Montafoner Schrank aus dem Jahr 1738 mit aufwendigen Schnitzereien. Die Wiege ist typisch für das bäuerliche Barock, klein und mit sehr viel Liebe bearbeitet. Daneben steht ein Kinderstuhl aus dem 18. Jahrhundert und, als seltene Besonderheit, ein Gehstuhl mit Rädern, der für ein Kleinkind bestimmt war.

An den Wänden der Schlafkammer finden sich noch ein Marienbild im Originalrahmen und eine Tracht, deren Innenleben genauer unter die Lupe genommen werden kann. Der grobe Loden stammt von der Lodenfabrik in Schruns. Ein Nachthemd und eine Werktagsschürze ergänzen das Inventar.


Quelle: Text Dr Andreas Rudigier (2002), Sprecher Hubert Franz (2003)

Audiodatei

8_Schlafkammer2.mp3
 


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