Rauchküche
Die offene Feuerstelle wurde wegen der Feuergefahr durch
einen Steinboden geschützt. Das Wasser musste von einem außerhalb gelegenen
Brunnen geholt werden und es wurde auf der sogenannten „Wasserbank“ abgestellt;
gekocht wurde am offenen Feuer. Die einzelnen Pfannenringe stehen für
unterschiedlichen Größen der Pfannen, da auch die Pfannen beim Kochen ins Feuer
hingen. Der Kesselturm lässt sich über das Feuer schwenken; darin wurde
übrigens auch die Schweinekost zubereitet. Ebenso fand der Sennvorgang und die
Produktion des bekannten Montafoner Sauerkäses in diesem Behälter statt. Der Küchenschrank, die sogenannte „Schaffräti“, stammt aus dem inneren Montafon und kann noch ins 18. Jahrhundert datiert werden. Auch das Küchengerät dürfte aus dieser Zeit stammen, die Teller wurden im offenen Teil aufbewahrt. Mit der Mühle wurde Gerste gemahlen, woraus Suppen, Mus oder in getrockneter Form Kaffeeersatz, der sogenannte Gerstenkaffee, hergestellt wurde. Neben der „Schaffräti“ steht noch eine besonders große Kaffeemühle. Die Anordnung der Kellertreppe mit Geländer entsprechen der Originaleinteilung der Küche. In der Ecke steht außerdem eine alte Käfigfalle, in welche die Maus hineingelockt und lebendig gefangen werden konnte. Der Bauerntisch in der Küche ist sehr einfach, darauf findet
sich der Pfannenknecht, auf dem die Speisen in den heißen Pfannen serviert
wurden. Ein interessanter Gegenstand ist der mechanische Apfelschäler, auf dem
der Apfel aufgespießt und mit dem kleinen Messer durch Drehen geschält wurde.
Daneben sieht man noch weitere Küchengeräte, z. B. eine Gemüsereibe. Quelle: Text Dr Andreas Rudigier (2002), Sprecher Hubert Franz (2003) Audiodatei5_Rauchkueche.mp3 |