Sie sind hier: Startseite Inhalte Geologischer Lehrpfad Pfarrkirche Bartholomäberg
Artikelaktionen

Pfarrkirche Bartholomäberg

von Theresa KönigZuletzt verändert: 19.02.2008 15:33

Die schönste Dorfkirche des Landes: die Barockkirche Bartholomäberg


Wenn Sie wissen möchten, was „barock“ heißt, oder was unter „barocker Kunst“ zu verstehen ist, dann statten Sie der Pfarrkirche in Bartholomäberg einen Besuch ab und werfen einen Blick auf den Hochaltar. Auch wenn die Alarmsicherung einen Zutritt des Chores verwehrt, so lässt sich die rechte Altarfigur dennoch sehr gut ausmachen. Sie stellt den hl. Johannes von Nepomuk dar, der im 18. Jahrhundert als Schutzpatron gegen alle Gefahren des Wassers angerufen und deshalb in vielen Kirchen und Kapellen und oft auch an Brücken und Wegen Aufstellung fand. Der Heilige hat der Legende nach das Beichtgeheimnis gegenüber der Frau des böhmischen Königs gewahrt. Die Kunst stellt ihm aus diesem Grunde gerne im Schweigegestus, also mit auf den Mund gelegten Zeigefinger dar. In Bartholomäberg ist der Heilige zwischen die hintereinandergereihten Säulen gestellt und zeigt den charakteristischen barocken Schwung, sowohl in Körperhaltung als auch in der Bildung seiner Gewandfalten. Achten wir aber im Besonderen auf seine linke Hand. Diese zeigt nach unten und blickt man seitlich ein wenig tiefer, so fällt vor dem lichterfüllten Hintergrund des Chorfensters ein kleiner Engel auf, der genau diese Handbewegung mit seiner Rechten aufnimmt und mit seiner Linken den leider abgebrochenen Finger auf den Mund legt – das ist Barock, ein theatralisches Gesamtkunstwerk, das sich auf und neben der Bühne des Altares abspielt!

Wenn Sie wissen möchten, was „barock“ heißt, oder was unter „barocker Kunst“ zu verstehen ist, dann statten Sie der Pfarrkirche in Bartholomäberg einen Besuch ab und werfen einen Blick auf den Hochaltar. Die Kirche wirft auch ein Licht auf die künstlerische Situation des 17. und 18. Jahrhunderts. Der Hochalter, beide Seitenaltäre und die Kanzel sind die bekanntesten Arbeiten Andreas Kölles

Tiroler bestimmen die Barockkunst

Die Kirche in Bartholomäberg wirft auch ein Licht auf die künstlerische Situation des 17. und 18. Jahrhunderts. Ist die Kunstgeschichte der Spätgotik eindeutig von den Künstlern aus Süddeutschland bestimmt, so verschieben sich in der Barockzeit die Herkunftsgebiete der Künstler, die jetzt fast ausnahmslos aus dem Osten, nämlich aus dem Tiroler Oberland stammen. Die Bildhauerei dominiert dabei klar über die Malerei. Andreas Kölle aus Fendels im Oberen Gericht (Bezirk Landeck) gehört zu den herausragenden Vertretern seiner Zunft und ist vor allem durch seine Werke in der Stiftskirche in Stams in Erinnerung geblieben. Der Hochalter, beide Seitenaltäre und die Kanzel in der Bartholomäberger Kirche sind die bekanntesten Arbeiten Kölles und seiner Werkstatt auf Vorarlberger Boden. Sie sind in der Zeit um 1736/46 entstanden, also in jenen Jahren als die spätgotische Kirche durchgreifend barockisiert worden ist.
Aus der Barockzeit stammt auch die Orgel, die immer wieder von bedeutenden Orgelspielern aufgesucht wird.

Ältere Schätze

Aus der alten Kirche sind aber auch noch bedeutende Kunstschätze erhalten geblieben. An erster Stelle ist das romanische Kruzifix zu nennen, dass im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts in den bekannten Werkstätten des südwestfranzösischen Limoges hergestellt worden ist und heute als Kopie in der Kirche zu sehen ist. Gleich daneben befindet sich der spätgotische Flügelaltar aus der alten Kirche, der mehreren abgebildeten Bergbauheiligen zufolge als Knappenaltar bezeichnet wird.

Audiodatei

KIRCHE BARTHOLOMäBERG geschnitten.mp3
 


Powered by Plone CMS, the Open Source Content Management System

Diese Website erfüllt die folgenden Standards: