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Großhangbewegung der Davenna

von Theresa KönigZuletzt verändert: 19.02.2008 15:13

Großhangbewegung der Davenna


Während die Abhänge des Davennakopfes gegen Lorüns bis in den Gipfelbereich bewaldet sind, bricht die Davenna in Richtung des ehemaligen Gipsbergwerks unbewachsen mit frischen Felsanrissen ab. Talseits der Davenna am rechten Panoramabildrand ist eine unbewachsene Felsstufe im Legföhrenwald gut erkennbar. Diese Felsstufe ist am Fuß muldenförmig ausgebildet.

Am Fuße der Felswände der Davenna unterlagert ein mächtiger Gipskörper den Dolomit der Davenna. Gips ist ein durch Niederschlags-wasser leicht auflösbares Gestein und wird daher durch im Laufe der Jahre ständig größer werdende Höhlen durchzogen. Gips ist aber auch grundsätzlich ein sehr weiches, wenig belastbares und plastisch reagierendes Gestein. Es ist einsichtig, dass bei der Beschwerung eines löchrigen Schweizer Käses durch einen Steinblock der Käse zusammen-gedrückt wird und der Steinblock abkippt. Ebenso verliert der Hauptdolomitstock der Davenna –wie gegenüber die Vandanser Steinwand in den Einschnitten des Vensertobels und Mustergiels – zunehmend den Fuß und bricht daher in den Talabschnitt ab.  Die frische Absetzfuge im Legföhrenwald, die nach den Starkniederschlägen im Jahre 1999 deutlich größer wurde, belegt, dass die Auflösung des Gebirgskörpers anhält und mit neuen, größeren Abstürzen gerechnet werden muss. Zum Schutz gegen diese Gefährdung und im Zusammenhang mit der Schließung des Gipsbergbaus wurden auf dem Schuttfächer von St. Anton große Auffangbecken und Schutzdämme errichtet.

Anstelle der naturwissenschaftlichen Erklärung erzählt die Sage, dass im Bereich von St. Anton eine Stadt namens Prazalanz stand, deren Bewohner es sich gut gehen ließen und kräftig sündigten. Der einzige Gerechte in dieser Stadt war der Pfarrer, dessen Ermahnungen die Stadtbewohner aber höhnisch zurückwiesen. Eines Tages zogen dicke schwarze Wolken über die Davenna und der kleine Hund des Pfarrers zerrte diesen am Hosenbein trotz Widerstrebens zum Stadttor hinaus. Kaum hatte der Pfarrer das Stadttor durchschritten, stürzte der Berg unter Blitz und Donner herab und begrub die Stadt Prazalanz und ihre verderbten Bewohner unter sich.

Audiodatei

P04-2 Großhangbewegung der Davenna.mp3
 


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