Die Maisäße im Montafon
Die Maisäße im Montafon stellen eine kulturlandschaftliche Besonderheit dar, die im internationalen Vergleich ohne Beispiel sind. Ihre Entstehung geht auf die für Vorarlberg so charakteristische jahrhundertealte Dreistufenwirtschaft in der Landwirtschaft zurück. Der Name Maisäß bezieht sich auf die mittlere Zone in ca. 1.200-1.600 Meter Seehöhe, die man spätestens Ende Mai bewirtschaftete. Der ursprüngliche Weg mit dem Vieh im Frühjahr vom Heimgut auf den Maisäß und dann weiter auf die Hochalpe findet kaum mehr statt. Die Wiesen um die Maisäße, wie hier auf Maschleu und dem Weg folgend auf Kapu, werden von den Landwirten noch gemäht. Das Heu wird aber ins Tal transportiert und nicht mehr in den Stallgebäuden oder Heubargen der Maisäße gelagert. Der Bedeutungsverlust bzw. die Modernisierung der Landwirtschaft bedrohte die Existenz der Maisäße. In den 60er und 70er Jahren fand die Geringschätzung der Maisäße ihren Höhepunkt. In dieser Zeit wurden viele Maisäßgebäude in der Talschaft dem Verfall preisgegeben. Erst im Zuge der touristischen Nutzung, vor allem im Bereich der Schigebiete und mit zunehmender Erschließung wurden die Maisäßgebäude wieder instand gesetzt und die Flächen wieder bewirtschaftet. Der Bedeutung der Maisäßlandschaft und der Maisäßkultur als regionale Eigenheit und Kulturgut wird weiterhin große Bedeutung beigemessen. Die nachaltige Bewirtschaftung kann in Zukunft nur durch Traditionsbewusstsein und Förderungen gewährleistet werden. AudiodateiP10-1 Maisaeßen Montafon.mp3 |