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Arbeit im Bergwerk

von Alexander SohmZuletzt verändert: 06.06.2007 15:07

Emil Scheibenstock schreibt in seinem Buch 1996: Der Montafoner Bergbau zog sich über mehrere Jahrhunderte hin und in dieser Zeit änderten sich auch die Erzabbaumethoden. Der Tagbau ist wohl die älteste Abbaumethode. Erzhaltige Gesteine wurden gesammelt oder die Knappen suchten an der Oberfläche danach. Dies erforderte kein Hilfsmittel. Als Spuren des Tagbaus blieben flache, breite Mulden, die man Pinge nannte und z.T. heute noch sichtbar sind. Als diese leicht zugängliche Erzvorkommen erschöpft waren, ging man zum Tiefbau über. War eine verborgene Erzader durch Zufall oder planmäßige Suche entdeckt, begann nach Prüfung der Wirtschaftlichkeit das Vortreiben eines Stollens.

Es begann die harte Arbeit der Knappen, die von ihren Herrn angewiesen wurden, so rasch als möglich durch das Gestein zum Erzkörper vorzudringen. Dabei bedienten sich die Knappen folgender Methoden: 1. Feuersetzmethode: Das künstliche Aufheizen des Gesteins führte auf Grund der von Mineral von Mineral verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten zu einer Absprengung von Gestein wegen der gefährlichen Verrauchung war dieses Verfahren berüchtigt und weniger beliegt.  2. Vortrieb mit Schlegel und Eisen: Bei der so genannten Schremmarbeit kam oft ein Heuer in einem 10-Stunden-Tag nur auf 1-2 cm voran. Es wurde ein sog. Ritz, ein wenige cm tiefer, vielleicht 1 m langer Spalt hergestellt, den man an einer Stelle anbrachte, wo man sich das Abbrechen von größeren Gesteinsmassen erhoffte. War der Ritz fertig, wurden eiserne Keile eingetrieben und so konnten tatsächlich Zentnerschwere Felsstücke abgebrochen werden.

Als weitere Methode wurde ein sog. Schuss gesetzt. Das heißt man setzte Schießpulver ein. Diese Art gelangente jedoch erst nach der Blütezeit des Montafoner Bergbaus zur Anwendung. Zur Schießarbeit mit explosiven Sprengmitteln fand man ihn erst ab 1666. Das Abbaumaterial wurde auf Ziegenhäuten ins Freie geschleppt, dort händisch vom Taubennebengestein getrennt und mit Pferden oft auf dem Saumsattel zu den Wasserbetriebenen Pochwerken transportiert. Das Taubegestein blieb vor den Mundlöchern liegen. Solche halten die sich deutlich vom Gelände abheben sind heute noch in gewaltiger Mächtigkeit gesehen. In den Schmeltzöfen wurde dann das gemalene Erz geschmolzeln.

Audiodatei

P04-2 Die Arbeit im Bergwerk.mp3
 


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